俄狄浦斯情结之没落(1924d)THE DISSOLUTION OF THE OEDIPAL COMPLEX
作者: Freud / 10157次阅读 时间: 2014年4月01日
来源: 陈明 译 标签: 俄狄浦斯
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6q3@1z\'e's2? N0俄狄浦斯情结之没落THE DISSOLUTION OF THE OEDIPAL COMPLEX( Freud 1924d )

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翻译:陈明/mints心理学空间-PY!?$sk&[$G

,r}aPm V"a%\0俄狄浦斯情结程度的日益增长,表明了其作为儿童早期性欲阶段核心现象的重要性。此后,俄狄浦斯情结的没落才会发生;随之而来的是屈从于压力的所谓的潜伏期。至于是什么引起了它的瓦解,仍然不明朗。分析大概表明,这是一个痛苦而绝望的经历。小女孩喜欢认为她自己是父亲的最爱;但时辰一到,她就不得不忍受父亲严厉的惩罚并被逐出她的虚幻的乐园。小男孩视其母亲为其所有,但有一天他发现。母亲已经将她的爱与关怀转移到了新生儿身上。反思必须增进我们对于这些影响的价值之感受,因为它将强调以下事实,与俄狄浦斯情节内容对抗的这些痛苦经历是不可避免的。就像我们刚才提到的例子,即使没有特殊事件的发生,期冀满足的缺失,对婴孩渴求的不断否认,最终必定会迫使小情人远离他不可能的渴望。这样,俄狄浦斯情结才会从缺少成功以及其内在的不可能结果走向瓦解。心理学空间?'I.{;T8Pv

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另一个观点认为,俄狄浦斯情节必然要瓦解,正如乳牙在恒牙开始成长时的脱落,时间会导致其瓦解。尽管大多数的人修通俄狄浦斯情节是个人的经历,它依然是被遗传所确定和铺成的现象,也势必会随着下一个预定阶段发展的到来而消逝。如此,在什么场合下允许其发生、或者,确切的说,去发现任何这样的场合,就都不重要了。

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c*jfpC@}-q'?0上述两种观点的合理性不容争辩,此外,他们是协调的。个体发育观和更深远的系统发展观有着并行的空间。确实,整个人一出生就注定会死亡,大概他的器官素因已经含有了他将死于什么的指征。尽管如此,探究先天安排如何运作、以什么偶然的原发方式利用其素因,依然有趣。我们最近比以前更加清楚地意识到,儿童的性发育进展到了某个阶段,性器官就已占据了主导地位。但是,这个生殖器只是男性的,或者,更准确地说是阴茎;女性生殖器一直未被了解。性蕾期伴随着俄狄浦斯情结,仍未进一步发展为最终的生殖器组织,而是被潜抑,并且被随后的潜伏期继承。然而,其终止,转换为典型的行为举止,伴随着规律性的重复事件。

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u4c2Jj'z3c^v m0(男)孩通过频繁地玩弄他的生殖器泄露了其兴趣转向生殖器的事实;然后他发现大人不同意这样的行为。威胁告知他所珍视的这部分身体会被收回,多少有些直率和残忍。通常这个威胁来自于女人;她们经常谋求于父亲或医生,以加强自己权力,她们说,父亲或医生会进行惩罚。在许多情况下,女性自己会以象征化的方式缓解威胁,她们告诉孩子,充当了被动部分的生殖器不会被割掉,而他的手是积极参与的罪魁祸首。以阉割来威胁小男孩的事件经常发生,并不是因为他用自己的手摆弄了小鸡鸡,而是因为他每天晚上弄湿了他的床而不能被清洗。他过度关注于阴茎,看起来是其夜尿失禁行为的结果和证据,并为他的行为负责,也许他们是对的。不管怎样,长期尿床等同于成年人遗精。性器官兴奋的同样表现,迫使了儿童在此期间手淫。 心理学空间LY8G)c8lD,G6]

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我的观点是,阉割威胁导致儿童阳具生殖器官组织的瓦解。不会立即生效,这是事实,也不是没有其他的影响。起初男孩不相信这个威胁,也丝毫不会屈从。近期精神分析已关注到了两个经历的重要性,所有儿童体验并被暗示准备失去身体最重要的部分。这些经历是从母亲的乳房撤回——起初是间歇性的,后来是永恒的——放弃他们排泄物的日常需求。但没有证据表明,当阉割威胁发生时,这些经验有什么效果。直到儿童开始估摸被阉割的可能性时,新的体验才会发生,然后只是犹豫而不情愿的,并不安的去轻视他自己观察到的某些些东西的意义。

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见到女性生殖器的观察所得,最终驱散了他的不信。儿童早晚会自豪于拥有一个阴茎,见到了小女孩的生殖器,又无法确信像他一样的生灵会缺少阴茎。秉持这些,失去其阴茎变得不可想象,阉割威胁也延迟生效了。心理学空间$op5bPp s u"xwl

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孩子的掌事者用阉割威胁他,我们不能像他们一样短视,我们必须放眼于以下的事实,这个时候的手淫并不代表他性生活的全部。正如其明确表明的,他处于父母俄狄浦斯态度的风口浪尖;他的手淫只是生殖器在卸载属于这个情结的性兴奋,并且在他以后的岁月里,将会自始至终的把它的重要性归功于那个关系。俄狄浦斯情结为孩子提供了两种满足的可能性,积极的与消极的。他可以以男子汉的方式将自己放在父亲的位置,也可以像他父亲那样和母亲性交,那样的话,他迟早会觉得自己是累赘;或者他会想代替他的母亲并被父亲所爱,这样的话,他妈妈就会变得多余。令人满足的性爱融合是什么,孩子可能只有过模糊的概念;但是阴茎肯定要参与其中,因为他自己性器官的内部感觉证明了这一点。到目前为止,他顾不得怀疑女性拥有一个阴茎。但现在他接受了阉割的可能性,他对女性被阉割的认识,导致了从俄狄浦斯情节获得满足的两种途径的终结。因为这两者都涉及其阴茎的丧失——作为惩罚结果的男性部分和作为先决条件的女性部分。如果在俄狄浦斯情景下的爱满足是儿童失去自己的阴茎,势必会引起他对身体那部分兴趣的自恋与他父母客体的利比多贯注之间的冲突。在此冲突之下,这些首先的力量通常会成功,儿童的自我避开了俄狄浦斯情节。心理学空间y;G;[3l5Ho#bkQ

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!pk&XXa-ZJ8fY&F0我已经在别的地方描述过这种躲避是如何发生的,客体贯注被放弃并被认同所替代。父亲或父母的权威被内摄进入自我,在此形成超我的核心,它接管了严厉的父亲以及他乱伦禁忌的延续,以此来保护自我免受利比多客体贯注的回归。隶属于俄狄浦斯情节的力比多趋势被部分的去性化、被升华(大概每件事情都会转化为认同)、并部分的抑制了他们的目标并转变为亲情的冲动。整个过程,一方面保有了生殖器——避免了失去的危险,另一方面,让它瘫痪——去除了它的功能。这个过程引来了打断孩子性欲发展的潜伏期。 这个过程中迎来了潜伏期,此时中断孩子的性发育。

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我认为没有理由否认所谓的自我躲避于俄狄浦斯情节之“潜抑”,虽然后来的潜抑大部分来自于在此情形下刚刚形成并参与其中的超我。但我们所描绘的不只是潜抑。如果从理论上讲,这是等价的,对于一个瓦解和废止的情节。我们可能会振振有词地认为,我们已经碰到了在正常和病理之间未明确描绘的边缘部分。与这个情节的潜抑相比,如果自我实际上并没有获得更多,以后会在本我中呈现了一个无意识的状态,以后将显示其致病作用。 心理学空间a:T'U1d(}6Bs l6d6r3q

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分析的观察让我们能够去认识或猜测阴茎组织、俄狄浦斯情节、阉割威胁、超我的形成和潜伏期之间的联系。这些联系修正了俄狄浦斯情节来自于阉割焦虑的说法。但这不能解决这个问题;推翻我们得出的结论,或将其放在新见解下,存在理论推测的空间。然而,在我们沿着这条新的路径开始之前,我们必须求助于出现在讨论过程中并被搁置的问题。就像已经明确表示的,描述过程针对的只是男性儿童。它是如何相应的发生在小女孩的发展中呢? 心理学空间 d'h)W Tk.b,k2}%Sw+A

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对于这一点的材料——因为一些难以理解的原因——变得更为晦涩充满漏洞。女性的性也有产生俄狄浦斯情节、超我和潜伏期。我们也可以将其归因于阴茎组织和阉割焦虑么?答案是肯定的;但和男孩哪里的情况不一样。女性对性平等权利之需求不能带领我们走的更远,因为形态学的区别势必能找到心理发展的不同表现。“解剖结构就是命格”,是拿破仑名言的变形。小女孩阴蒂的表现起初同阴茎一样 ;但是,当她让与异性玩伴比较后,她意识到自己已经“很糟糕”,对于她而言,她觉得蒙受了错误,并滋生了自卑。她暂时还会安慰自己,期望当她长大了以后,她就会取得和男孩一样大的附属器官。女性的男性情节在此分野。但是,一个女孩不理解她缺少阴茎就是一个性别特征,她对此的解释是,假定以前她就拥有一个同样大的器官,后来因为阉割而失去。但是,她似乎没有完全按照性欲期的方法,将其影响推己及人,认为成年妇女拥有大而完整的男性的生殖器。因而,本质上的不同来自于,女孩接受了阉割,将其视为既成的事实的,而男孩害怕它可能会发生。心理学空间q+l/`:Wm.xqv4ggc

"p*pS2q;}:o0小女孩排除了阉割恐惧,一个强大的动机也就退出了超我的设置,同时从婴儿生殖器官脱落。在她那里远远超过男孩,这些变化的结果似乎来自于外界用失去爱来威胁她的教养和恐吓。女孩的俄狄浦斯情节要比小鸡鸡的拥有者简单的多;依我之见,它很少越轨,去取代她母亲的位置或采纳女性对她父亲的态度。

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L$TG2xx'?u0没有一些补偿性的尝试,女孩就无法忍受放弃阴茎。她沿着象征的程式滑动,可以这么说,从阴茎到婴儿。她长期保留着的俄狄浦斯情节在渴望中达到高潮,为了接受来自于父亲的礼物——为他生一个孩子。人们会有个印象,俄狄浦斯情结逐渐地被放弃是因为这个愿望是永远不会满足。拥有阴茎和孩子这两个愿望依然强烈的贯注于无意识之中,同时帮助女性众生准备她以后的性角色。她的性本能贡献于性虐待的强度相对较弱,我们可以毋庸置疑的将其与阴茎发育不良相关联。对于她来说,更容易将直接的性趋势被转化为那种深情的目标抑制趋势。然而,必须承认,通常我们见到的这些女孩的发育过程是不能令人满意的、不完整和模糊的。

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z%\2M af7_4JU0我毫不怀疑这里所描述的俄狄浦斯情节、性恐吓(阉割威胁),之间的时序性和因果关系,超我的形成和潜伏期的开始是一种典型形式;但我不愿去断言,这是唯一可能的形式。时序上和汇合链接在这些事件上的多样化对个体的发展有着重要的影响。

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FK8d"T)t0自打奥托•兰克有趣的研究《创伤的诞生》出版以来,这一结论甚至也被这个温和的调查得出,通被阉割恐惧摧毁的男孩俄狄浦斯情节的影响,没有深入的讨论,便无法被接受。然而,在我看来,在这个节骨眼上进入这样的讨论,为时尚早,而且开始批评或赞赏兰克的观点也许不合时宜。心理学空间M)O'P0_9w:N

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英文原文地址:http://www.psychspace.com/psych/viewnews-29

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Der Untergang des Ödipuskomplexes
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(1924)*)心理学空间u)u8L~u)zwl/~

F |\G,Hb0Immer mehr enthüllt der Ödipuskomplex seine Bedeutung als das zentrale Phänomen der frühkindlichen Sexualperiode. Dann geht er unter, er erliegt der Verdrängung, wie wir sagen, und ihm folgt die Latenzzeit. Es ist aber noch nicht klar geworden, woran er zugrunde geht; die Analysen scheinen zu lehren: an den vorfallenden schmerzhaften Enttäuschungen. Das kleine Mädchen, das sich für die bevorzugte Geliebte des Vaters halten will, muß einmal eine harte Züchtigung durch den Vater erleben und sieht sich aus allen Himmeln gestürzt. Der Knabe, der die Mutter als sein Eigentum betrachtet, macht die Erfahrung, daß sie Liebe und Sorgfalt von ihm weg auf einen neu Angekommenen richtet. Die überlegung vertieft den Wert dieser Einwirkungen, indem sie betont, daß solche peinliche Erfahrungen, die dem Inhalt des Komplexes widerstreiten, unvermeidlich sind. Auch wo nicht besondere Ereignisse, wie die als Proben erwähnten, vorfallen, muß das Ausbleiben der erhofften Befriedigung, die fortgesetzte Versagung des gewünschten Kindes, es dahin bringen, daß sich der kleine Verliebte von seiner hoffnungslosen Neigung abwendet. Der Ödipuskomplex ginge so zugrunde an seinem Mißerfolg, dem Ergebnis seiner inneren Unmöglichkeit.心理学空间H SWj`t

0r#bSJ ][ G0Eine andere Auffassung wird sagen, der Ödipuskomplex muß fallen, weil die Zeit für seine Auflösung gekommen ist, wie die Milchzähne ausfallen, wenn die definitiven nachrücken. Wenn der Ödipuskomplex auch von den meisten Menschenkindern individuell durchlebt wird, so ist er doch ein durch die Heredität bestimmtes, von ihr angelegtes Phänomen, welches programm-gemäß vergehen muß, wenn die nächste vorherbestimmte Entwicklungs-phase einsetzt. Es ist dann ziemlich gleichgültig, auf welche Anlässe hin das geschieht oder ob solche überhaupt nicht ausfindig zu machen sind.心理学空间5G%sq{ F)N W ?

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Beiden Auffassungen kann man ihr Recht nicht abstreiten. Sie vertragen sich aber auch miteinander; es bleibt Raum für die ontogenetische neben der weiter schauenden phylogenetischen. Auch dem ganzen Individuum ist es ja schon bei seiner Geburt bestimmt zu sterben, und seine Organanlage enthält vielleicht bereits den Hinweis, woran. Doch bleibt es von Interesse zu verfolgen, wie dies mitgebrachte Programm ausgeführt wird, in welcher Weise zufällige Schädlichkeiten die Disposition ausnützen.

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7u(L:@9g7kt{l5t0Unser Sinn ist neuerlichfür die Wahrnehmung geschärft worden, daß die Sexualentwicklung des Kindes bis zu einer Phase fortschreitet, in der das Genitale bereits die führende Rolle übernommen hat. Aber dies Genitale ist allein das männliche, genauer bezeichnet, der Penis, das weibliche ist unentdeckt geblieben. Diese phallische Phase, gleichzeitig die des Ödipus-komplexes, entwickelt sich nicht weiter zur endgültigen Genitalorganisation, sondern sie versinkt und wird von der Latenzzeit abgelöst. Ihr Ausgang vollzieht sich aber in typischer Weise und in Anlehnung an regelmäßig wiederkehrende Geschehnisse.心理学空间b~6DPB ^

-p(h,J/~5\N/C0Wenn das (männliche) Kind sein Interesse dem Genitale zugewendet hat, so verrät es dies auch durch ausgiebige manuelle Beschäftigung mit dem-selben und muß dann die Erfahrung machen, daß die Erwachsenen mit diesem Tun nicht einverstanden sind. Es tritt mehr oder minder deutlich, mehr oder weniger brutal, die Drohung auf, daß man ihn dieses von ihm hoch-geschätzten Teiles berauben werde. Meist sind es Frauen, von denen die Kastrationsdrohung ausgeht, häufig suchen sie ihre Autorität dadurch zu verstärken, daß sie sich auf den Vater oder den Doktor berufen, der nach ihrer Versicherung die Strafe vollziehen wird. In einer Anzahl von Fällen nehmen die Frauen selbst eine symbolische Milderung der Androhung vor, indem sie nicht die Beseitigung des eigentlich passiven Genitales, sondern die der aktiv sündigenden Hand ankündigen. Ganz besonders häufig geschieht es, daß das Knäblein nicht darum von der Kastrationsdrohung be-troffen wird, weil es mit der Hand am Penis spielt, sondern weil es allnächtlich sein Lager näßt und nicht rein zu bekommen ist. Die Pflegepersonen be-nehmen sich so, als wäre diese nächtliche Inkontinenz Folge von und Beweis für allzueifrige Beschäftigung mit dem Penis, und haben wahrscheinlich recht darin. Jedenfalls ist das andauernde Bettnässen der Pollution des Erwachsenen gleichzustellen, ein Ausdruck der nämlichen Genitalerregung, welche das Kind um diese Zeit zur Masturbation gedrängt hat.心理学空间.i&j'])z|Y

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Die Behauptung ist nun, daß die phallische Genitalorganisation des Kindes an dieser Kastrationsdrohung zugrunde geht. Allerdings nicht sofort und nicht ohne daß weitere Einwirkungen dazukommen. Denn der Knabe schenkt der Drohung zunächst keinen Glauben und keinen Gehorsam. Die Psycho-analyse hat neuerlichen Wert auf zweierlei Erfahrungen gelegt, die keinem Kinde erspart bleiben und durch die es auf den Verlust wertgeschätzter Körperteile vorbereitet sein sollte, auf die zunächst zeitweilige, später einmal endgültige Entziehung der Mutterbrust und auf die täglich erforderte Abtrennung des Darminhaltes. Aber man merkt nichts davon, daß diese Erfahrungen beim Anlaß der Kastrationsdrohung zur Wirkung kommen würden.Erst nachdem eine neue Erfahrung gemacht worden ist, beginnt das Kind mit der Möglichkeit einer Kastration zu rechnen, auch dann nur zögernd, widerwillig und nicht ohne das Bemühen,, die Tragweite der eigenen Beobachtung zu verkleinern.心理学空间1X;ApP"b@g

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Die Beobachtung, welche den Unglauben des Kindes endlich bricht, ist die des weiblichen Genitales. Irgend einmal bekommt das auf seinen Penisbesitz stolze Kind die Genitalregion eines kleinen Mädchens zu Gesicht und muß sich von dem Mangel eines Penis bei einem ihm so ähnlichen Wesen überzeugen. Damit ist auch der eigene Penisverlust vorstellbar geworden, die Kastrationsdrohung gelangt nachträglich zur Wirkung.心理学空间&R7~I#p"DvM0NA

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Wir dürfen nicht so kurzsichtig sein wie die mit der Kastration drohende Pflegeperson und sollen nicht übersehen, daß sich das Sexualleben des Kindes um diese Zeit keineswegs in der Masturbation erschöpft. Es steht nachweisbar in der ödipuseinstellung zu seinen Eltern, die Masturbation ist nur die genitale Abfuhr der zum Komplex gehörigen Sexualerregung und wird dieser Beziehung ihre Bedeutung für alle späteren Zeiten verdanken. Der Ödipuskomplex bot dem Kinde zwei Möglichkeiten der Befriedigung, eine aktive und eine passive. Es konnte sich in männlicher Weise an die Stelle des Vaters setzen und wie er mit der Mutter verkehren, wobei der Vater bald als Hindernis empfunden wurde, oder es wollte die Mutter ersetzen und sich vom Vater lieben lassen, wobei die Mutter überflüssig wurde. Worin der befriedigende Liebesverkehr bestehe, darüber mochte das Kind nur sehr unbestimmte Vorstellungen haben; gewiß spielte aber der Penis dabei eine Rolle, denn dies bezeugten seine Organgefühle. Zum Zweifel am Penis des Weibes war noch kein Anlaß. Die Annahme der Kastrationsmöglichkeit, die Einsicht, daß das Weib kastriert sei, machte nun beiden Möglichkeiten der Befriedigung aus dem Ödipuskomplex ein Ende. Beide brachten ja den Verlust des Penis mit sich, die eine, männliche, als Straffolge, die andere, weibliche, als Voraussetzung. Wenn die Liebesbefriedigung auf dem Boden des Ödipuskomplexes den Penis kosten soll, so muß es zum Konflikt zwischen dem narzißtischen Interesse an diesem Körperteile und der libidinösen Besetzung der elterlichen Objekte kommen. In diesem Konflikt siegt normalerweise die erstere Macht; das Ich des Kindes wendet sich vom Ödipuskomplex ab.

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[8Z~Z2QU&Z(Q0Ich habe an anderer Stelle ausgeführt, in welcher Weise dies vor sich geht. Die Objektbesetzungen werden aufgegeben und durch Identifizierung ersetzt. Die ins Ich introjizierte Vater- oder Elternautorität bildet dort den Kern des über-Ichs, welches vom Vater die Strenge entlehnt, sein Inzest-verbot perpetuiert und so das Ich gegen die Wiederkehr der libidinösen Objektbesetzung versichert. Die dem Ödipuskomplex zugehörigen libidinösen Strebungen werden zum Teil desexualisiert und sublimiert, was wahrschein-lich bei jeder Umsetzung in Identifizierung geschieht, zum Teil zielgehemmt und in zärtliche Regungen verwandelt. Der ganze Prozeß hat einerseits das Genitale gerettet, die Gefahr des Verlustes von ihm abgewendet, anderseits es lahmgelegt, seine Funktion aufgehoben. Mit ihm setzt die Latenzzeit ein, die nun die Sexualentwicklung des Kindes unterbricht.

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7RDoJ U0Ich sehe keinen Grund, der Abwendung des Ichs vom Ödipuskomplex den Namen einer »Verdrängung« zu versagen, obwohl spätere Verdrängungen meist unter der Beteiligung des über-Ichs zustande kommen werden, welches hier erst gebildet wird. Aber der beschriebene Prozeß ist mehr als eine Verdrängung, er kommt, wenn ideal vollzogen, einer Zerstörung und Aufhebung des Komplexes gleich. Es liegt nahe anzunehmen, daß wir hier auf die niemals ganz scharfe Grenzscheide zwischen Normalem und Pathologischem gestoßen sind. Wenn das Ich wirklich nicht viel mehr als eine Verdrängung des Komplexes erreicht hat, dann bleibt dieser im Es unbewußt bestehen und wird später seine pathogene Wirkung äußern.

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Solche Zusammenhänge zwischen phallischer Organisation, Ödipuskom-plex, Kastrationsdrohung, über-Ichbildung und Latenzperiode läßt die analytische Beobachtung erkennen oder erraten. Sie rechtfertigen den Satz, daß der Ödipuskomplex an der Kastrationsdrohung zugrunde geht. Aber damit ist das Problem nicht erledigt, es bleibt Raum für eine theoretische Spekulation, welche das gewonnene Resultat umwerfen oder in ein neues Licht rücken kann. Ehe wir aber diesen Weg beschreiten, müssen wir uns einer Frage zuwenden, welche sich während unserer bisherigen Erörterun-gen erhoben hat und so lange zur Seite gedrängt wurde. Der beschriebene Vorgang bezieht sich, wie ausdrücklich gesagt, nur auf das männliche Kind. Wie vollzieht sich die entsprechende Entwicklung beim kleinen Mädchen?

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l+rX&fFo.]0@7[0Unser Material wird hier — unverständlicherweise — weit dunkler und lückenhafter. Auch das weibliche Geschlecht entwickelt einen Ödipuskomplex, ein über-Ich und eine Latenzzeit. Kann man ihm auch eine phallische Organisation und einen Kastrationskomplex zusprechen? Die Antwort lautet bejahend, aber es kann nicht dasselbe sein wie beim Knaben. Die femi-nistische Forderung nach Gleichberechtigung der Geschlechter trägt hier nicht weit, der morphologische Unterschied muß sich in Verschiedenheiten der psychischen Entwicklung äußern. Die Anatomie ist das Schicksal, um ein Wort Napoleons zu variieren. Die Klitoris des Mädchens benimmt sich zunächst ganz wie ein Penis, aber das Kind nimmt durch die Vergleichung mit einem männlichen Gespielen wahr, daß es »zu kurz gekommen« ist, und empfindet diese Tatsache als Benachteiligung und Grund zur Minderwertigkeit. Es tröstet sich noch eine Weile mit der Erwartung, später, wenn es heranwächst, ein ebenso großes Anhängsel wie ein Bub zu bekommen. Hier zweigt dann der Männlichkeitskomplex des Weibes ab. Seinen aktuellen Mangel versteht das weibliche Kind aber nicht als Geschlechtscharakter, sondern erklärt ihn durch die Annahme, daß es früher einmal ein ebenso großes Glied besessen und dann durch Kastration verloren hat. Es scheint diesen Schluß nicht von sich auf andere, erwachsene Frauen auszudehnen, sondern diesen, ganz im Sinne der phallischen Phase, ein großes und vollständiges, also männliches Genitale zuzumuten. Es ergibt sich also der wesentliche Unterschied, daß das Mädchen die Kastration als vollzogene Tatsache akzeptiert, während sich der Knabe vor der Möglichkeit ihrer Vollziehung fürchtet.

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Mit der Ausschaltung der Kastrationsangst entfällt auch ein mächtiges Motiv zur Aufrichtung des über-Ichs und zum Abbruch der infantilen Genital-organisation. Diese Veränderungen scheinen weit eher als beim Knaben Erfolg der Erziehung, der äußeren Einschüchterung zu sein, die mit dem Verlust des Geliebtwerdens droht. Der Ödipuskomplex des Mädchens ist weit eindeutiger als der des kleinen Penisträgers, er geht nach meiner Erfahrung nur selten über die Substituierung der Mutter und die feminine Einstellung zum Vater hinaus. Der Verzicht auf den Penis wird nicht ohne einen Versuch der Entschädigung vertragen. Das Mädchen gleitet — man möchte sagen: längs einer symbolischen Gleichung — vom Penis auf das Kind hinüber, sein Ödipuskomplex gipfelt in dem lange festgehaltenen Wunsch, vom Vater ein Kind als Geschenk zu erhalten, ihm ein Kind zu gebären. Man hat den Eindruck, daß der Ödipuskomplex dann langsam verlassen wird, weil dieser Wunsch sich nie erfüllt. Die beiden Wünsche nach dem Besitz eines Penis und eines Kindes bleiben im Unbewußten stark besetzt erhalten und helfen dazu, das weibliche Wesen für seine spätere geschlechtliche Rolle bereitzumachen. Die geringere Stärke des sadistischen Beitrages zum Sexualtrieb, die man wohl mit der Verkümmerung des Penis zusammenbringen darf, erleichtert die Verwandlung der direkt sexuellen Strebungen in zielgehemmte zärtliche. Im ganzen muß man aber zugestehen, daß unsere Einsichten in diese Entwick-lungsvorgänge beim Mädchen unbefriedigend, lücken- und schattenhaft sind.

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Ich zweifle nicht daran, daß die hier beschriebenen zeitlichen und kausalen Beziehungen zwischen Ödipuskomplex, Sexualeinschüchterung (Kastrationsdrohung), über-Ichbildung und Eintritt der Latenzzeit von typischer Art sind; ich will aber nicht behaupten, daß dieser Typus der einzig mögliche ist. Abänderungen in der Zeitfolge und in der Verkettung dieser Vorgänge müssen für die Entwicklung des Individuums sehr bedeutungsvoll werden.

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Seit der Veröffentlichung von O. Ranks interessanter Studie über dasTrauma der Geburtkann man auch das Resultat dieser kleinen Untersuchung, der Ödipuskomplex des Knaben gehe an der Kastrationsangst zugrunde, nicht ohne weitere Diskussion hinnehmen. Es erscheint mir aber vorzeitig, heute in diese Diskussion einzugehen, vielleicht auch unzweckmäßig, die Kritik oder Würdigung der Rankschen Auffassung an solcher Stelle zu beginnen.

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*)[Erstveröffentlichung:Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, Bd. 10 (3), 1924, S. 245-52. —Gesammelte Werke, Bd. 10, S. 395-402.]心理学空间#n#o6n/w]p(Y/Q

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